Sonntag, 30. November 2008

David Gilbert - Die Normalen

Heute widme ich mich wieder einem amerikanischen Schriftsteller. David Gilbert wurde 1967 in Paris geboren, aber bald schon zog die Familie zurück in die Vereinigten Staaten. Als Autor ist er bisher mit Kurzgeschichten hervorgetreten, u. a. für The New Yorker, G.Q. und Harper´s Bazaar. Daneben schreibt er Drehbücher.

In seinem Buch "Die Normalen" beschreibt David Gilbert die Flucht seines Protagonisten William A. Shine, von allen nur Billy genannt, aus seinem "normalen" Leben. Billy ist aufgrund eines Studienkredits, welcher ihm ein Studium in Harvard ermöglichte, mit 60 000$ verschuldet. Als seine Lebensumstände durch einen ziemlich brutalen Geldeintreiber noch prekärer werden, bleibt ihm nur die Flucht. Sie führt ihn in eine abgelegene Klinik, wo gesunde Probanden für neue Psychopharmaka stets willkommen sind. Abgebrannte Typen und Sonderlinge trifft man hier zu Hauf. Als Mitglied der Kontrollgruppe, der so genannten „Normalen“, wird für Billy der Zauberberg bald zum Höllentrip. Er merkt schnell, dass sich seine Hoffnung, den Zwängen des Alltags zu entfliehen, nicht erfüllt. Und die anderen „Normalen“ entpuppen sich als Alltagsirre, die wie er vor der brutalen Banalität des Lebens fliehen wollten. Weitere Nebenwirkung des Klinikaufenthalts ist die Zeit, die er hat, um über sein Leben nachzudenken.

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