Donnerstag, 4. Dezember 2008

Tahar Ben Jelloun - Das Schweigen des Lichts

Tahar Ben Jelloun ist ein marrokanischer Schriftsteller und gilt als bedeutendster Vertreter der französischsprachigen Literatur aus dem Maghreb. In Marokko geboren emigrierte Tahar Ben Jelloun 1971 nach Frankreich, wo er auch heute noch in Paris lebt. Neben seinen Romanen ist er vor allem für seine Artikel bekannt, die in viele Sprachen übersetzt in renommierten europäischen Wochenmagazinen(z.B. in l'Espresso dem italienischen Pendant zum "Spiegel") veröffentlicht werden. 

1994 wurde er mit dem Grand Prix littéraire du Maghreb ausgezeichnet, womit er sich endgültig als französischer Autor durchsetzte. 
Im Juni 2004 erhielt Jelloun den irischen Literaturpreis IMPAC für sein Buch  „Das Schweigen des Lichts“ (OT:„Cette aveuglante absence de lumière“), das ich heute hier vorstellen möchte.

Ben Jellouns Roman basiert auf dem Zeugnis eines Überlebenden von Tazmamart. Dieses geheime Straflager im Mittleren Atlas von Marokko war 1973 eigens für die Teilnehmer an dem gescheiterten Putsch gegen Hassan II. am 10. Juli 1971 konstruiert worden. 1991 wurde das Lager auf internationalen Druck geschlossen, planiert und mit Palmen bepflanzt.

Ein Mann erzählt. Er heißt Salim und war Gefangener im Straflager Tazmamart im Süden Marokkos, verurteilt zu einem langsamen Sterben in Kälte, Schmutz und Angst. Im Gefängnis herrscht ewige Nacht,  kein Licht dringt in die fensterlosen, unterirdisch gelegenen, nur 1,50 m hohen Zellen. Um zu überleben lernt Salim, sich von den Bildern seiner Vergangenheit zu befreien.  Er hält sich und seine Mitgefangenen am Leben, in dem er ihnen aus seinem Gedächtnis Geschichten und Werke berühmter Schriftsteller rezitiert.

Ein beklemmendes Buch, das in 39 Kapiteln verdeutlicht, zu welchen Grausamkeiten der Mensch fähig ist und noch viel mehr, welche Grausamkeiten ein Mensch aushalten kann.



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