Dienstag, 30. Dezember 2008

Daniel Morawek - Die Partie (Mannheim-Krimi)

Klappentext


Ein Wahnsinniger veranstaltet eine mörderische
Schachpartie - und die Mannheimer Quadrate dienen
als Spielbrett! Die Hinweise, die die Polizei bekommt,
führen zurück in die Geschichte der Stadt: zum
Kurfürsten Carl Theodor und zur geheimen Bruderschaft
der Illuminaten.
Kommissar Kimski lässt sich auf das tödliche Katz-und-Maus-Spiel
ein. Beim Berechnen des jeweils nächsten Zuges hilft ihm die
Journalistin Eva del Monte - die, wie sich herausstellt, Geschichte
studiert hat.
Die Partie - ein Thriller, der die Vergangenheit der
Residenzstadt Mannheims in die Gegenwart fortspinnt.

Der Hauptgrund für den Kauf des Buches war die Tatsache, dass der Krimi in Mannheim spielt. Auch der Klappentext klang sehr interessant und so landete das Buch in meinen Besitz. Die Story nimmt recht schnell Fahrt auf und man wird quer durch Mannheim gehetzt, immer wieder an mit wohlbekannten Orten vorbei. Die Handlung spielt rund um das Zentrum Mannheims, den sogenannten Quadraten. Und das nicht nur in der Gegenwart, sondern auch in immerwiederkehrenden Rückblicken, die in der Zeit Carl theodors spielen.
Die Sprache Moraweks (Jahrgang 1981) ist frisch und jung, einem Mittwzwanziger entsprechend.
Ich bin normalerweise nicht so der Krimileser, jedoch ist auch mir nicht entgangen, dass Kommissare, Privatdetektive oder sonstige Krimihauptfiguren zuweilen recht "zerknautscht" sind. Hauptkommissar Kimski ist in dieser Beziehung etwas zu überladen. Ehemaliges SEK-Mitglied, bei der Polizei nur um seinem Vater (einem alt-68er) eins auszuwischen, bestens trainiert, gutaussehend, grummelig, Einzelgänger, Zweifler...... . Des Guten etwas zu viel. Andere Figuren bleiben dagegen völligst konturlos, obwohl da durchaus mehr rauszuholen gewesen wäre. Auch die Handlung wirkt teilweise völligst überfrachtet. Manchmal ist weniger eben doch mehr.
Und jetzt zum größten Fauxpas des Buches: Im Mittelpunkt der Story steht ein Schachspiel. Und dann kommt ein entscheidender Zug (kann man hier erwähnen, ohne es als Spoiler zu bezeichnen, da von der Story her nichts verraten wird).
"Läufer h3 schlägt Springer h5" Ich zähle mich nicht zu den passionierten Schachspielern, aber meines Wissens ist dieser Zug nicht möglich, da ein Läufer nicht vertikal gezogen werden kann. Wenn man seine Handlung schon an ein Schachspiel knüpft, dann sollte man doch zumindest sowas hinbekommen. Es werden insgesamt nur 3 Züge gemacht. Mich nervt sowas als Leser sehr. Es hat nämlich den faden Beigeschmack, dass der Autor keine Ahnung von dem hat, was er schreibt, hauptsache es klingt irgendwie cool und intellektuell.
Auch die ein oder andere Erklärung ist im "wikipedia Stil" geraten, statt sie schön in die Handlung einzubinden.
Dieses Buch ist höchstens für Leute interessant, die aus der Region stammen. Für alle anderen gibt es viel besseres.


Mittwoch, 24. Dezember 2008

Frohe Weihnachten

Ich wünsche allen frohe Weihnachten und schöne Feiertage.

Montag, 22. Dezember 2008

Neue Bücher im Regal

Heute habe ich mal wieder zwei Bücher gekauft, die gelesen und bald im Detail hier vorgestellt werden wollen.
Zunächst wäre da "Die Welt ohne uns: Reise über eine unbevölkerte Erde" von Alan Weisman. Bei dem zweiten Buch handelt es sich um "Die schwangere Madonna" von Peter Henisch.

Donnerstag, 18. Dezember 2008

Elke Heidenreich - Weiterlesen! neue Sendung online

Die neuste Sendung von Weiterlesen! ist auf www.litcolony.de online.

Gast: Richard David Precht, Autor von "Wer bin ich, und wenn ja, wie viele?"

Donnerstag, 11. Dezember 2008

Joshua Ferris - Wir waren unsterblich

Der Roman "Wir waren unsterblich" von Joshua Ferris beschäftigt sich mit dem Auf und Ab einer Werbeagentur in Chicago in den 90er Jahren. Das Buch ist in der Wir-Form geschrieben, was zunächst etwas gewöhnungsbedürftig ist, doch man findet schnell hinein. Im Mittelpunkt stehen die Mitarbeiter der Agentur. Ein bunte Mischung vom Paradiesvogel über den klassischen Spießer bis hin zur unnahbaren Chefetage. Am Anfang könnte das Leben nicht schöner sein,  Büros  in Top-Lage mit Blick auf den Lake Michigan.  Doch dann schwinden die Aufträge. Und mit ihnen die Blumen aus dem Foyer, die Gratisbagels am Morgen und die ersten Kollegen. Die Luft wird dünn im Großraumbüro. Dabei gibt es weitaus gewichtigere Probleme im Leben als die Angst um den Arbeitsplatz.

Joshua Ferris gelingt ein guter Roman, der problemlos in die jetzige Zeit übertragen werden kann.




Sonntag, 7. Dezember 2008

Druckfrisch heute 7. Dezember 2008, 23.35 Uhr ARD

heute abend ist es mal wieder so weit.  Druckfrisch, moderiert von Denis Scheck geht um 23:35 Uhr in der ARD auf Sendung.

Mit folgenden Themen:

Jamie Oliver stellt sein neues Buch "Jamies Kochschule. Jeder kann kochen" vor.
Für sein neues Buch "Jamies Kochschule. Jeder kann kochen" hat er einen großen Stapel toller Rezepte ausgewählt, deren Zubereitung auch in Schritt-für-Schritt-Fotos erklärt wird. Aber nicht nur Kochanfänger kommen auf ihre Kosten, auch für Routiniers am Kochtopf ist das Buch eine wahre Fundgrube.

Rafik Schami: Das Geheimnis des Kalligraphen 
Der neue Roman des brillanten Geschichtenerzählers Rafik Schami führt in die Welt des berühmten Damaszener Kalligraphen Hamid Farsi. In einem Geheimbund der Wissenden entwickelt er Pläne für eine gewagte Reform der arabischen Schrift und begibt sich damit in große Gefahr.

Manfred Krug: Schweinegezadder. Schöne Geschichten 
Denis Scheck trifft in einer Stuttgarter Buchhandlung auf den Schauspieler und Schriftsteller Manfred Krug und spricht mit ihm u. a. über dessen Kurzgeschichten-Band "Schweinegezadder. Schöne Geschichten".

Denis Scheck empfiehlt Sam Savage

"Firmin" ist der erste Roman, den der lebenskluge Aussteiger Sam Savage veröffentlicht. Es ist der Roman über eine Ratte namens Firmin, der sich liest wie eine absurde Mischung aus Frank Kafka und den Marx Brothers. 

Gewinn-Aktion: Ideale Bücher zum Verschenken!

Top Ten: Die aktuellen Bestseller
Denis Schecks unerbittlicher Kommentar zur aktuellen Spiegel-Bestsellerliste Sachbuch. Seien Sie gespannt, was Gnade vor seinen Augen findet – und was nicht.

Empfehlungen in der Buchhandlung
In jeder Sendung spaziert Literaturkritiker Denis Scheck in eine Buchhandlung und gibt Lesefreunden Tipps.

nicht verpassen!

Quelle:  www.DasErste.de/druckfrisch

Donnerstag, 4. Dezember 2008

Tahar Ben Jelloun - Das Schweigen des Lichts

Tahar Ben Jelloun ist ein marrokanischer Schriftsteller und gilt als bedeutendster Vertreter der französischsprachigen Literatur aus dem Maghreb. In Marokko geboren emigrierte Tahar Ben Jelloun 1971 nach Frankreich, wo er auch heute noch in Paris lebt. Neben seinen Romanen ist er vor allem für seine Artikel bekannt, die in viele Sprachen übersetzt in renommierten europäischen Wochenmagazinen(z.B. in l'Espresso dem italienischen Pendant zum "Spiegel") veröffentlicht werden. 

1994 wurde er mit dem Grand Prix littéraire du Maghreb ausgezeichnet, womit er sich endgültig als französischer Autor durchsetzte. 
Im Juni 2004 erhielt Jelloun den irischen Literaturpreis IMPAC für sein Buch  „Das Schweigen des Lichts“ (OT:„Cette aveuglante absence de lumière“), das ich heute hier vorstellen möchte.

Ben Jellouns Roman basiert auf dem Zeugnis eines Überlebenden von Tazmamart. Dieses geheime Straflager im Mittleren Atlas von Marokko war 1973 eigens für die Teilnehmer an dem gescheiterten Putsch gegen Hassan II. am 10. Juli 1971 konstruiert worden. 1991 wurde das Lager auf internationalen Druck geschlossen, planiert und mit Palmen bepflanzt.

Ein Mann erzählt. Er heißt Salim und war Gefangener im Straflager Tazmamart im Süden Marokkos, verurteilt zu einem langsamen Sterben in Kälte, Schmutz und Angst. Im Gefängnis herrscht ewige Nacht,  kein Licht dringt in die fensterlosen, unterirdisch gelegenen, nur 1,50 m hohen Zellen. Um zu überleben lernt Salim, sich von den Bildern seiner Vergangenheit zu befreien.  Er hält sich und seine Mitgefangenen am Leben, in dem er ihnen aus seinem Gedächtnis Geschichten und Werke berühmter Schriftsteller rezitiert.

Ein beklemmendes Buch, das in 39 Kapiteln verdeutlicht, zu welchen Grausamkeiten der Mensch fähig ist und noch viel mehr, welche Grausamkeiten ein Mensch aushalten kann.